Migros sichert Rampe gegen Glätte und spart Energie mit angepasstem Straßenwetter-System

Rampe zum Parkdeck des Migros-Verteilzentrums in Zürich.

Um sichere Fahrt auf einer Rampe zu garantieren, hat das Schweizer Unternehmen Migros eine Heizung in die Fahrbahn zum Parkdeck auf dem Dach ihres Verteilzentrums in Zürich gebaut. Frost und Schnee hatten so keine Chance. Dank eines Fahrbahnüberwachungssystems von OTT HydroMet konnte Migros den Energieverbrauch um über 80% senken.

Steigungen zählen im Straßenverkehr zu den besonderen Gefahrstellen. Zwar kann Regenwasser abfließen, doch Schnee und gefrierende Nässe bergen an Hängen und Rampen ein erhöhtes Risiko. Bisher wurde die Rampe auf das Dach des Migros-Verteilzentrums in Zürich während der kalten Jahreszeiten durchgeheizt. In der Vergangenheit konnten Betreiber Abwärme nutzen, die nun aber nicht mehr zur Verfügung steht. Bei einer Heizleistung von 150 kW wäre ein fortlaufender Dauerbetrieb wegen des hohen Energieverbrauchs teuer und wenig nachhaltig. Projektingenieur Max Latzer suchte nach einer Lösung, die Rampe nur im Bedarfsfall zu heizen. „Wie schaffen wir es, die Heizung nur dann zu nutzen, wenn es wirklich nötig ist?“, resümiert er die Aufgabenstellung.

Einfache, aber effektive Straßenwetterüberwachung

Fündig geworden ist der Ingenieur bei OTT HydroMet. Dank eines angepassten Fahrbahnüberwachungssystems springt die Heizung nun nur im Bedarfsfall an. In einer ersten Testphase konnte Migros Zürich so über 80% an Energieleistung sparen.

Die Lösung besteht aus einem Fahrbahnüberwachungssensor Lufft MARWIS und einer Wetterstation Lufft WS600. Der MARWIS ermittelt mithilfe von LED-Licht den Fahrbahnzustand (trocken, nass, Schnee, Eis), Wasserfilmhöhe, Fahrbahntemperatur, Taupunkt, relative Feuchte und den Eisanteil. Er ist in zwei Metern Höhe an einem Stab angebracht, auf dessen Spitze die Wetterstation steht. Die Lufft WS600 misst Windrichtung und -geschwindigkeit, Lufttemperatur und -druck, sowie Intensität und Typ des Niederschlags – alles in einem kompakten Gehäuse.

Mehr als 80% Energieersparnis ohne Einschränkung der Sicherheit

Alle Daten werden in die speicherprogrammierbare Steuerung (SPS) des Heizungssystems eingespeist. „Mit dem MARWIS sehen wir den aktuellen Zustand der Fahrbahn, die WS600 hilft uns dabei, in die nahe Zukunft zu blicken und die kurzfristige Entwicklung des Mikroklimas abzuschätzen“, erläutert Latzer. „Minustemperaturen sind per se noch keine Gefahr. Erst, wenn Schnee fällt oder Feuchtigkeit auf die kalte Fahrbahn trifft, besteht Glättegefahr. “

Nach drei Monaten Testbetrieb fällt das Fazit überzeugend aus: „Wir haben nur etwa 15% des Energieverbrauchs aus dem Vorjahr gemessen, ohne dabei die Verkehrssicherheit einzuschränken.“

 

Fotos von Max Latzer

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