Im folgenden Beitrag beschreibt Karl Schedler von MICKS eine Möglichkeit Wasserfilmhöhen manuell nachzuvollziehen. Diese Methode wird unter anderem von der Bundesagentur für Straßenwesen angewandt.
Im folgenden Beitrag beschreibt Karl Schedler von MICKS eine Möglichkeit Wasserfilmhöhen manuell nachzuvollziehen. Diese Methode wird u.a. von der Bundesagentur für Straßenwesen angewandt.
Materialien:
- WETTEX®-Tuch 25x36cm, 0,09m2
WETTEX® ist ein Produktname für ein Schwammtuch aus Naturfaser (Baumwolle und Cellulose) von Vileda® mit sehr hoher Saugfähigkeit. Das Tuch in der obigen Größe hat ein Eigengewicht von ca. 12,6g (140 g/m2) und kann bis zu 135 g (>1500 g/m2) Feuchtigkeit aufnehmen. Die Umgebungsluft sollte nicht zu trocken und zu warm sein, um Verdunstung vernachlässigbar zu halten. Ebenso sollte beim Test keine direkte Sonneneinstrahlung vorherrschen.
- Präzisionswaage, Auflösung 0,001g, Mindest-Genauigkeit ±0,01 g
Die Präzisionswaage sollte für Transport geeignet sein und mindestens bis 200 g wiegen können.
Eignung des Verfahrens:
Das Verfahren ist für Wasserfilme bis zu ca. 1,5 mm (= 1,5 Liter/m2) geeignet. Natürlich auf allen glatten Oberflächen und auf Straßen oder Runway-Belägen aus Beton oder Asphalt, mit Micro- oder geringer Macro-Textur. Offenporiger Asphalt ist weniger geeignet.
Verfahrensbeschreibung:
Wiege das WETTEX®-Tuch vorher im trocken Zustand. Notiere das Gewicht oder speichere es in der Tara-Funktion der Waage. Lege das Tuch danach plan auf den zu bestimmenden nassen Belag und halte es so fest, dass es nicht verrutschen kann. Drücke das gesamte Tuch einschließlich der Ränder mit der Hand oder einer Tapetenrolle auf die gesamte Fläche des Belags, damit das Tuch möglichst die gesamte Nässe aufsaugen kann. Die Tapetenrolle sollte ca. 180×60 mm groß sein und aus Polyurethan-Schaum bestehen. Wiege das nasse Tuch unverzüglich danach erneut.
Die Wasserfilmdicke in μm (=1g/m2) lässt sich folgt berechnen:
Wasserfilmhöhe = (Nass-Gewicht – Trockengewicht) / 0,09m2
Hinweise:
Eine Unsicherheit hängt im Wesentlichen von der nicht aufgesaugten Restmenge ab, die wiederum von der Rau-Tiefe der Oberflächentextur abhängt. Diese Restmenge muss geschätzt werden. Je glatter die Oberfläche, desto geringer die Unsicherheit. Handelt es sich bei der Bedeckung um eine höher konzentrierte Salzlösung mit über 10% Salzgehalt, muss erst die Konzentration bestimmt werden und das Ergebnis durch den Faktor der Salzlösungs-Dichte geteilt werden (z.B. bei 26% NaCl-Lösung ca. 1,2).
Eine weitere Möglichkeit ist die Bestimmung der Wasserfilmhöhe mithilfe eines Messkamms…