Für Solarfahrzeuge gilt die World Solar Challenge als härtestes Rennen der Welt. Es führt die Teilnehmer auf öffentlichen Straßen von Darwin (Nördlichster Teil Australiens) über 3000 km an die Südküste bis nach Adelaide. Das Rennen fand zwischen dem 8. und 15. Oktober 2017 statt.
Für Solarfahrzeuge gilt die World Solar Challenge als härtestes Rennen der Welt. Es führt die Teilnehmer auf öffentlichen Straßen von Darwin (Nördlichster Teil Australiens) über 3000 km an die Südküste bis nach Adelaide. Das Rennen fand zwischen dem 8. und 15. Oktober 2017 statt.
Die Teams aus der ganzen Welt kommen hauptsächlich von Hochschulen, Universitäten, Schulen oder aus der Automobilindustrie. Hauptziel des Wettbewerbs ist die Förderung und publikumswirksame Präsentation von solarbetriebenen Fahrzeugen im Bereich Forschung & Entwicklung. Die Fahrzeuge müssen bestimmte Auflagen erfüllen um in den zwei Rennklassen teilnehmen zu dürfen. Diese betreffen vor allem die Solarpanelgröße, die Batteriekapazität und die Straßentauglichkeit. Das Wetter spielt bei Rennen dieser Art eine sehr wichtige Rolle. Aus diesem Grund unterstützten wir – wie auch schon vor 4 Jahren – das belgische Punch Powertrain Solar Team mit einem WS504 Wettersensor.
Um zu erfahren wie die Kompaktwettersensor im Rennen genau verwendet werden, interviewten wir Punch Powertrain Solar Team-Mitglied Ruben Dekeyser kurz vor dem Wettkampf:
Hallo Ruben, schön, dass Du Zeit für uns gefunden hast über euer baldiges Rennen zu sprechen. Was sind deiner Meinung nach die Hauptaufgaben des von euch eingesetzten Lufft-Sensors?
Ruben Dekeyser: Wir nutzen den Sensor hauptsächlich um die Strahlungsintensität der Sonne und die Windstärke zu messen. Beim Solar-Rennen sind diese zwei Aspekte sehr wichtig, um die Strategie festzulegen. Offensichtlich ist die Strahlungsintensität sehr wichtig, weil sie die Energie bestimmt die das Fahrzeug zur Fortbewegung benötigt.
Warum ist es zudem wichtig die Windgeschwindigkeit & die Windrichtung während eines Rennens zu messen?
Ruben Dekeyser: Der Wind ist ebenfalls eine essentielle Messkomponente beim Solarrennen. Der Grund dafür ist, dass der Luftwiderstand für den größten Geschwindigkeitsverlust von bis zu 70% des Solar-Autos sorgt. Deswegen ist es wichtig den Gegenwind bzw. dessen Intensität zu bestimmen.
Wie steht es mit Seitenwind? Kann dieser die Geschwindigkeit des Fahrzeugs ebenfalls beeinflussen?
Ruben Dekeyser: Ja, denn im Gegensatz zu „normalen“ Fahrzeugen haben die Seitenwinde einen großen Einfluss. Unter bestimmten Umständen fungieren die Seiten des Fahrzeugs wie ein Segel. Dadurch wird weniger Energie benötigt, wenn ein starker Seitenwind herrscht.
Klingt sehr interessant. Gibt es Probleme die bei der Nutzung von Seitenwind entstehen können?
Ruben Dekeyser: Das Problem ist dieses Phänomen zu verstehen. Dazu sind genaueste Windmessungen von großer Bedeutung. Dadurch können wir die durch den Wind verursachten Konsequenzen, die das Auto betreffen, erforschen.
Du hast vorhin von einer Strategie für das Rennen gesprochen. Wodurch wird die Strategie des Rennens noch bestimmt?
Ruben Dekeyser: Um die Strategie des Rennens zu bestimmen, nutzen wir Vorhersagen nach dem Europäischen Wetter-Model, unterstützt vom Königlichen Meteorologischen Institut. Das Problem bei den Vorhersagen ist, dass sie relativ unzuverlässig sind. Während des Rennens ist es sehr wichtig schnell auf wechselnde Situationen reagieren zu können.
Wie reagiert man schnellstmöglich auf verschiedene Wind/Wetterumstände während des Rennens?
Ruben Dekeyser: Unser Solar -Fahrzeug wird von einem Konvoy, bestehend aus drei Autos begleitet. Davon fahren zwei voraus um die zukünftigen Wetterumstände zu messen. Eines davon, welches von uns „Adler“ genannt wird, fährt im Abstand von 200 km voraus um nach großen Wolken und abweichenden Wetterbedingungen Ausschau zu halten, die die Sonneneinstrahlung auf das Fahrzeug negativ beeinflussen könnten. Das andere Auto ist im Abstand von 10 Minuten voraus und misst die vorhandene Windstärke sowie die Windgeschwindigkeit.
Nun eine Frage, die uns ganz besonders interessiert: Warum hat sich euer Team gerade für unseren Sensor entschieden?
Ruben Dekeyser: Wir haben uns für Lufft entschieden, weil die vorigen Teams aus Belgien ebenfalls Lufft-Sensoren benutzten. Damals erwiesen sich die Lufft Wettersensoren als sehr verlässlich. Zudem kommt dann noch die Kompaktheit mit der sie konzipiert sind hinzu. Dadurch ist es sehr einfach die Wetterstationen in einem Auto mitzunehmen oder sie durch Australien zu transportieren.
Freut uns sehr zu hören, dass unser Sensor Eure Ansprüche zu gut erfüllen können. Wie haben die Teams in den Jahren vor Euch im Rennen abgeschnitten?
Ruben Dekeyser: In den letzten zwei Rennen belegte unser Team einmal den sechsten und den fünften Platz. Somit haben wir bewiesen, dass wir uns mit den Top-Teams aus der ganzen Welt messen können. Dieses Jahr wollen wir den Pokal zurück nach Belgien holen.
Das klingt sehr zuversichtlich & wir wünschen euch dabei viel Erfolg. Kannst Du uns zum Abschluss noch ein paar generelle Infos zum Team und zum Rennen allgemein geben?
Ruben Dekeyser: Wir sind ein Team aus 21 Maschinenbau-Studenten der Universität Leuven in Belgien. Wir sind das 7. Belgische Solar-Team. Am 4. Juli 2016 haben wir damit angefangen ein Solar-Fahrzeug für die Bridgestone Solar Challenge zu bauen. Das Rennen verläuft 3020 km durch das Australische Outback. Es beginnt in Darwin und endet in Adelaide.
Vielen Dank, dass Du dir Zeit genommen hast. Das gesamte Lufft-Team drückt Euch die Daumen für die diesjährige Solar Challenge!
Das Interview wurde vor dem Rennen von Tobias Weil geführt. Das „Punch Powertrain Solar Team“ startete von der Poleposition und erreichte den 3. Platz auf dem Siegertreppchen.
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