Der Natur hilflos ausgeliefert? Wie sich Gewitterblitze messen lassen

Solar- und Windanlagen scheinen Gewitterblitzen hilflos ausgeliefert zu sein. Allerdings gibt es verschiedene Möglichkeiten, diese dagegen abzusichern. Auch wir haben eine seit letztem Jahr eine Lösung im Angebot. Die Antwort darauf, worum es sich genau handelt und was es sonst noch Interessantes zum Thema Gewitter gibt, finden Sie im folgenden Beitrag…

Blog Titel Solaranlage Blitz

Täglich kommt es auf der Erde zu etwa 1.000 Gewittern mit ca. 4-10 Millionen Blitzen. Durchschnittlich 700 Menschen pro Jahr werden vom Blitz getroffen, wovon 75% mit Langzeitschäden davon kommen und zwischen drei und sieben Fälle tödlich enden. Die Gefahr ist auf dem freien Feld besonders hoch und wird momentan zum Glück immer geringer. Das liegt daran, dass wir uns immer seltener draußen sondern lieber in Autos und Gebäuden aufhalten, wo uns fast überall Blitzableiter vor den himmlischen Lichtentladungen schützen.

Wie entstehen Gewitter überhaupt?

Wolken bilden sich beim Aufstieg feuchter Luft, die sich in der unteren Luftschicht an der Sonne aufgewärmt haben. Dort kühlt sich die Luft wieder ab und bildet winzige Tropfen.

Kommt es nun zu einer Reibung von Wasserdampf an Eiskristallen in großer Höhe, entstehen Gewitterwolken (Cumulonimbus), da sich nun positiv und negativ geladene Regentropfen voneinander trennen und die Wolke elektrostatisch aufladen. Die Spannung entlädt sich irgendwann in Form eines Blitzes, wobei die schweren Eiskristalle in Form von Hagel oder Regen zur Erde fallen.

Solarpanelen, Windturbinen und Stromleitungen: hilflos ausgeliefert?

Für Stromleitungen, Windkraftanlagen und Photovoltaik-Anlagen stellen Blitzeinschläge eine große Gefahr dar: Sie sind ihnen beinahe schutzlos ausgeliefert. Bei durch Gewitterblitze verursachten Überspannungs- oder gar Brand-Schäden fehlen meist die Beweise – der Horror für Geschädigte, die in solchen Fällen von Ihrer Versicherung abhängen oder hohe wirtschaftliche Verluste tragen müssen.

Immerhin entstehen fast 20% der Schäden an Photovoltaik-Anlagen durch Gewitterblitze. Auch diese lassen sich mithilfe von sogenannten Überspannungsschutzgeräten (Surge Protective Devices) absichern. Die Bedingungen solcher Geräte sind inzwischen für Photovoltaik-Anlagen durch die Europäische Norm EN50539-11:2013 „Anforderungen und Prüfungen von Überspannungsschutzgeräten für Photovoltaik-Anlagen“ festgelegt. Grundsätzlich sollte immer dann eine Blitzschutzvorrichtung installiert werden, wenn es zu Leistungen von 10 kW und mehr kommt.

Der WS800-UMB: Blitzerkennung und Wetterinformationen in Einem

Zusätzlich macht ein Blitzdetektor, der elektromagnetische Wellen eines Blitzes erkennt und zählt, Sinn. Seit Oktober letzten Jahres haben wir den WS800-UMB Wettersensor im Angebot, der über diese Funktion verfügt. Daneben misst der smarte All-in-One Sensor Temperatur, relative Luftfeuchte, Luftdruck, Windrichtung, Windgeschwindigkeit, Niederschlagsintensität und -menge sowie die Global-Strahlung. Da große Solar- und Windkraftanlagen ohnehin auf die Überwachung durch Wettersensoren angewiesen sind, erfüllt der WS800 somit viele Anforderungen auf einmal und mit einer einzigen Kabelanbindung. Auch mögliche Störfaktoren sind kein Problem: Ausgiebige Versuchsaufbauten mit einem Blitzsimulator im Labor sowie auf dem freien Feld ergaben, dass der Sensor gegen andere elektromagnetische Strahlungen, die z.B. auf Hochgeschwindigkeits-Bahnstrecken auftreten, resistent ist.

 

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