In den letzten 100 Jahren wurden Umweltsensoren hauptsächlich eingesetzt, um das Wetter zu prognostizieren. In den vergangenen zehn Jahren haben sich Sensortechnologien deutlich verbessert und tragen jetzt entscheidend zur Optimierung vieler industrieller Prozesse bei. Erneuerbare Energien (Sonne & Wind), Gebäudeautomation, Hochgeschwindigkeitszüge und fahrerlose Autos sind wichtige Beispiele der Zukunftstrends. Im folgenden Blogbeitrag liefert Ihnen Lufft-CEO Klaus Hirzel u.a. wichtige Tipps zum Umgang mit Umweltsensoren…
SHM 30 in Halfvarryggen (Foto: Alfred-Wegener-Institut, Helmholtz-Zentrum Bremerhaven)
Viele Sensortechnologien sind gerade dabei sich zu verändern: Ultraschall statt Cups and Vanes-Windsensoren, geschlossene Anemometer-Designs statt leicht zugängliche, offene Systeme, berührungslose Radar- und opto-elekronische Lösungen sowie Lasertechnologien – so die aktuellen Trends der Branche. Dabei erfordern diese immer häufiger die Möglichkeit zur Fernbedienung und der Datenauswertung in Echtzeit. Dies führt wiederum zu der Bedingung, dass die Messstationen proaktiv gewartet werden müssen, um Datenlücken zu vermeiden. Des Weiteren wird das „Internet der Dinge“ immer wichtiger, mit dem die Automatisierung von immer mehr Alltagsprozessen einhergeht. So werden dadurch schon bald Winterdienste entlastet, die sich auf die automatisierte Regulierung der Salzstreumenge verlassen können und fahrerlose Autos werden die Straßen erobern – alles mithilfe von smarter Sensorik. Dadurch steigen wiederum die Anforderungen an die neue Technik, auf die man sich absolut und langfristig verlassen können muss.
Bei Wettermessnetzen lag der Fokus in der Vergangenheit hauptsächlich auf der Messgenauigkeit. Heute reicht das längst nicht mehr aus: Diese müssen nun zusätzlich besonders langlebig, robust und möglichst wartungsfrei laufen. Die verschiedenen kompakten Versionen der Lufft-WSen erfüllen so gut wie alle anfallende Bedürfnisse. Aber wie können Sie sicherstellen, dass unsere Produkte halten was sie versprechen?
Zunächst liefern wir jedes Gerät mit einem Werkszertifikat aus. Darüber hinaus bieten sich rückführbare und international anerkannte Testberichte von Drittanbietern wie z.B. NIST, SCS oder natürlich von unserem DAkkS-akkreditierten Labor an. Sie bescheinigen die Kalibrierung verschiedener Messdaten, wie z.B. Luftdruck, relative Feuchte, Temperatur, Wind-Geschwindigkeit und -Richtung mithilfe von Kalibrierpapieren („Performance-Zertifikate“) – in der Regel für jeden einzelnen Sensor.
Nach der Installation von Wetterstationen zum Beispiel, wird die Vor-Ort-Erprobung dringend empfohlen. Hierzu benötigen Sie einen akkuraten Referenzsensor um Vergleichsmessungen durchzuführen. Der Vergleich an einem Messpunkt ist dabei meist ungenügend, ich empfehle Ihnen daher an zwei Punkten zu messen. Außerdem sollten die Vor-Ort-Tests länger als eine Stunde durchgeführt werden, um sicher zu gehen.
Da Sensoren im Outdoor-Bereich häufig über zehn Jahre im Einsatz sind und Umweltextremen ausgesetzt sind, sollten Hersteller HALT-Tests (Highly Accelerated Life Test), Tests auf Eisfreiheit, und MTBF-Tests (Mean Time between Failure) durchführen. Ich stellte fest, dass derartige Tests zur Qualitätssicherung in der Vergangenheit oft vernachlässigt wurden. Dabei sind diese wichtig, um herauszufinden, ob die Anforderungen bzgl. der „Maschinen“, für die die Sensoren genutzt werden, ausreichen. Damit sind Hochgeschwindigkeitszüge, Photovoltaikanlagen, Schneekanonen und viele mehr gemeint. Es ist interessant und etwas beunruhigend, dass viele Kunden – auch in Bereichen, in denen Sicherheit eine extrem wichtige Rolle spielt, wie z.B. auf Flughäfen – von ihren Sensor-Lieferanten keine Prüfberichte verlangen.
Es wird deutlich, dass wir immer mehr von einer hochtechnisiertem Umwelt umgeben sind. Und da wir uns darauf verlassen können müssen, muss für jede neue Anwendung innovativ gedacht und entwickelt werden.
Den kompletten Artikel aus dem “Meteorological Technology International” Magazin finden sie auf Englisch im Pressebereich unter Lufft.de.