In einem Alter, in dem Menschen üblicherweise den Ruhestand genießen, ist der Deutsche Wetterdienst so gefragt und so wichtig wie nie. Starkregen und Flutkatastrophen, Dürreperioden und Ernteausfälle, Waldbrände und Luftverschmutzung – Extremwetterereignisse, die wir früher oft nur aus dem Geschichtsunterricht oder der Auslandsberichterstattung kannten, suchen nun in immer kürzeren Abständen auch Deutschland und seine mitteleuropäischen Nachbarn heim.
Um diese Phänomene besser zu verstehen und im Idealfall vorhersagen zu können, ist ein starker und breit aufgestellter nationaler Wetterdienst in Zusammenarbeit mit internationalen Partnern aus Wissenschaft und Industrie essenziell, mitunter überlebenswichtig.
Hochspezialisierte Observatorien
Als der DWD 1952 aus der Taufe gehoben wurde, betrug die Temperatur im deutschen Jahresmittelwert noch 7,9 °C. Seither ist er um rund zwei Grad gestiegen, seit 2014 lag er gar vier Mal im zweistelligen Bereich. Die meisten Klimawissenschaftler sind sich einig, dass die Erderwärmung mit der durch menschliche Einflüsse veränderten Zusammensetzung der Atmosphäre zusammenhängt. Die nötigen Daten für diese wichtige Forschung liefern hochspezialisierte Einrichtungen – wie das Meteorologische Observatorium Lindenberg (MOL-RAO).