Auch 2023 wird voraussichtlich wieder ein Jahr, wie bisher kein anderes. Wir haben global erhobene Daten, unsere eigene Marktkenntnis und die Erfahrung unserer Kunden zusammengeführt um die aktuellen Herausforderungen und Entwicklungen im Umweltmonitoring zu beurteilen. Lesen Sie mehr über unsere Top 3, die damit verbundenen Herausforderungen und wie wir bei OTT HydroMet uns diesen Aufgaben stellen:
3 Trends im Umweltmonitoring für 2023
1) Mehr Stationen und zusätzliche Parameter in Messnetzen für verbesserte Modelle/Vorhersagen
An der Spitze der Herausforderungen, die unsere Kunden zu bewältigen haben, steht die Nachfrage nach mehr Daten. Weltweit stehen Organisationen unter dem Druck, mit ihren Messnetzen mehr räumlich bzw. geografisch repräsentative Daten zu liefern. Denn werden Modelle mit vielfältigeren und repräsentativeren Messdaten gespeist, verbessert sich deren Genauigkeit und somit auch deren Funktionalität – zum Beispiel zur Hochwasserwarnung, der Bestimmung der Wasserverfügbarkeit und dem Ressourcenmanagement. Das klingt zunächst einfach, ist jedoch eine anspruchsvolle Aufgabe. Datenerfassung, -übertragung und -verwaltung erfordern sachkundiges Personal und eine nahtlose Datenintegration, um die große Datenflut zu bewältigen. Atmosphärische und hydrologische Phänomene machen nicht an Grenzen halt und es gibt weltweit große Unterschiede was Datenverfügbarkeit und das Leistungsvermögen von Messnetzen angeht. Genau wie die Voraussetzungen die in unterschiedlichen Ländern in Bezug auf Klima, finanzielle Mittel und Infrastruktur stark variieren, unterscheiden sich die Datenmengen die erforderlich sind, um die Effizienz von Messnetzen zu verbessern.
In den weniger weit entwickelten Regionen der Welt tun Verwaltungen ihr Möglichstes, wenigstens eine Grundabdeckung an Messnetzen aufzubauen bzw. zu erhalten, da es dabei angesichts des Klimawandels um die Rettung von Leben geht. Nach Angaben der World Meterological Organization (WMO) verfügt immer noch ein Drittel der Weltbevölkerung, vor allem in den am wenigsten entwickelten Ländern und kleinen Inselstaaten, nicht über Frühwarnsysteme. Dabei werden erwartungsgemäß genau hier viele Orte besonders stark von klimabedingten Ereignissen betroffen sein. Im Falle einer Naturkatastrophe führen Datenlücken dazu, dass Informationsketten unvollständig bzw. unterbrochen sind. Aufgrund der großen Bedrohung, die starke Stürme für Menschenleben und Infrastruktur darstellen, hat die WMO vor kurzem eine Initiative mit dem Titel „Frühwarnsystem für Alle/ Early Warning Systems for All“ (EWS4ALL) ins Leben gerufen, um sicherzustellen, dass in 5 Jahren jeder Mensch auf der Welt zumindest durch ein Frühwarnsystem geschützt wird. Für diese Initiative sollen rund 3 Milliarden Doller zur Verfügung gestellt werden.
In Europa und in den USA sind Vorhersage-/Warnsysteme in Hochrisikogebieten bereits ziemlich ausgereift, d.h. hier gilt es nun, sich auf die Verbesserung der Messnetze für Dürre- oder Hochwasservorhersagen in den Gebieten mit mittlerem Risiko zu konzentrieren. In einem perfekten Szenario stünden uns Daten über jedes noch so kleine Rinnsal oder Windbö zur Verfügung, die ein absolutes Verständnis für unsere Umwelt und Naturkatastrophen ermöglichen würden. Doch um diesem Zustand auch nur ansatzweise nahe zu kommen, muss noch viel geschehen! Indem auch die Daten kleiner Nebenflüsse kontinuierlich und in hoher räumlicher Auflösung erfasst werden, lässt sich die Qualität von Vorhersagen enorm verbessern. Im Jahr 2023 und den kommenden Jahren wird in Europa und in den USA viel in den Ausbau der Messnetze mit neuen Stationen und zusätzlichen Parametern investiert werden, da wir angesichts des fortschreitenden Klimawandels zunehmend auf genaue Daten angewiesen sind, um die schädlichen Auswirkungen von Dürre- und Flutereignissen so gering wie möglich zu halten.
OTT Ausblick
Umweltmonitoring wird uns wertvolle Einsichten zur Verwaltung unserer Wasserressourcen ermöglichen. Das bedeutet auch, dass wir enorme Datenmengen verwalten und auswerten müssen. Es wird wichtig sein, dass wir Prozesse rationalisieren und Systeme aufeinander abstimmen, um den Austausch sowohl innerhalb von Organisationen als auch mit Dritten zu ermöglichen. Wir brauchen starke Beziehungen zwischen privaten Organisationen und öffentlichen Stellen, um eine gute Zusammenarbeit beim Aufbau von Netzwerken und deren Instandhaltung und kontinuierlichen Verbesserung zu gewährleisten. Unser Ziel für 2023 bei OTT HydroMet ist es, Organisationen auch weiterhin mit schnell einsatzfähigen Monitoring-Lösungen zu unterstützen. Dafür bieten wir neben hervorragenden Messgeräten unsere langjährige Expertise, Schulungen und Kundendienst an, damit Ihre Messnetze auf lange Sicht funktionstüchtig bleiben und stets den Anforderungen der Zeit entsprechen.
2) Innovative Lösungen für die unterschiedlichsten Ansprüche
Die Welt wird immer digitaler und informationsorientierter und die Art wie wir arbeiten entwickelt sich rasant in diese Richtung. Heute ist unsere morgendliche Routine eine andere geworden als noch vor 10 Jahren. Viele von uns wachen auf und greifen als erstes zum Smartphone, um noch vor dem Aufstehen Kalender, Chats, soziale Medien und das Wetter zu checken. Dieses Verhalten ist typisch in der heutigen Gesellschaft, wir leben durch die Schnittstelle des Mobiltelefons, um ständig informiert zu sein, was um uns herum vorgeht. Für die Arbeit eines Hydrologen bedeutet das, er könnte bequem vom Bett aus die Messstellen eines gesamten Messnetzes überwachen. Dieselben leicht zugänglichen, webbasierten Daten könnte aber auch jemand nutzen der sich über die Abflussbedingungen an einem Fluss informieren möchte, um zu entscheiden, ob er den Tag am Fluss beim Angeln oder beim Rafting verbringt. Smartphones und intuitiv zu bedienende Softwareplattformen sind in allen Bereichen der Gesellschaft angekommen, um Daten zu erfassen, zu visualisieren und zu verbreiten.
Die Industrie arbeitet ständig daran, Schnittstellen für die besonderen Bedürfnisse von Hydrologen und Betroffenen zu optimieren. Für Organisationen ist es eine große Herausforderung, nahtlose Datenverfügbarkeit zu erreichen und damit eine gute Sichtbarkeit aufbereiteter Daten, da sie sich in sehr unterschiedlichen Stadien der Digitalisierung befinden. Außerdem erfordert es umfangreiche Vorarbeit, die Systeme und Prozesse einzurichten und zu pflegen, welche die erfassten Daten verarbeiten. Angesichts des weltweiten technologischen Fortschrittes gehen wir davon aus, dass Cloud-basierte Daten, die jederzeit und von jedem Ort aus verfügbar sind, immer mehr zur gängigen Praxis gehören.
OTT Ausblick
Im Jahr 2023 werden sich die Anwendungen, die Sie für den Zugriff auf Wasserdaten nutzen, weiterentwickeln. Bei OTT HydroMet sind unsere Daten-Hosting-Dienste wie Hydromet Cloud und Aquarius die erste Anlaufstelle für unsere Kunden, um Stationsdaten einfach einzusehen, Alarme zu prüfen und Wartungsarbeiten vor Ort durchzuführen. In Zukunft wollen wir uns auf eine einfache Bedienbarkeit und intuitive Benutzeroberflächen konzentrieren, die auf dem Feedback und der Zusammenarbeit mit unseren Kunden beruhen. Wir glauben der Weg zum Erfolg für besseres Management und Überwachung unserer Ressourcen ist die Zusammenarbeit privater und öffentlicher Stellen. Unsere Design-Updates orientieren sich an der Arbeit unserer Kunden. Ziel unserer maßgeschneiderten Lösungen und ständigen Verbesserungen ist es, unseren Kunden Zeit und Geld zu sparen indem wir die Notwendigkeit von Messstellenbesuchen und Wartungstätigkeiten vor Ort minimieren. Als eines der führenden Unternehmen in der Branche arbeiten wir bei OTT HydroMet eng mit unseren Kunden zusammen, um Technologien zu entwickeln, die die gesamte Wertschöpfungskette von der Datenerfassung bis zur Informationsweitergabe an die Bevölkerung in allen Schritten unterstützen.
3) Flexibel auf Herausforderungen des Arbeitsmarktes reagieren
Viele kennen den fragenden Blick von Freunden und Verwandten, wenn wir auf unseren Beruf zu sprechen kommen und diese besondere Branche, die uns so fasziniert. Sie wissen kaum etwas über das komplexe einzigartige Feld der Umweltüberwachung, die von so großer Bedeutung für die existenziellen Herausforderungen der heutigen Welt ist. Auch im Jahr 2023, wird unsere Arbeit immer wichtiger werden, da durch die Klimaveränderung zunehmend extreme Wetterlagen dazu führen, dass ohnehin beschränkte Ressourcen sich weiter verknappen. Die Basis einer sinnvollen Bewirtschaftung unserer Ressourcen bildet eine funktionierende Überwachung. Dafür brauchen wir Arbeitskräfte mit spezifischen technischen Fähigkeiten, wissenschaftlichen Kenntnissen im Umweltbereich und einem soliden Verständnis für moderne Technologien.
Der Bedarf im Bereich Umweltmonitoring steigt rasant, doch auf dem Arbeitsmarkt sind qualifizierte Fachkräfte hart umkämpft und rar. Viele Organisationen haben Schwierigkeiten, Wartungstechniker für Messstationen zu bekommen ‑ und für den reibungslosen täglichen Betrieb eines Überwachungsnetzes ist Wartung unerlässlich. Leider ist zu erwarten, dass sich diese Entwicklung in den nächsten Jahren fortsetzt.
Im Wassersektor rechnet man mit dem so genannten “Silver Tsunami”. Damit ist der Arbeitskräftemangel gemeint, mit dem die Branche konfrontiert wird, wenn etwa ein Drittel der Beschäftigten im Laufe der kommenden 10 Jahre in den Ruhestand gehen (EPA). Dadurch geht unserer Branche viel wertvolle Erfahrung und Spezialwissen verloren.
Auch junge Fachkräfte sind schwer zu bekommen. Laut Angaben der Fa. Aquatech lassen sich in der Wasserwirtschaft allein in England nur 35 % aller qualifizierten Stellen besetzen.
Weltweit sehen sich Verantwortliche mit Arbeitskräftemangel konfrontiert, für das Wasserressourcen-Management und die gesamte Branche ein ernst zu nehmendes Problem. Ein Lichtblick bei aller Besorgnis sind junge Frauen. Aktuell beträgt in England der Frauenanteil in der Wasserwirtschaft nur 20%. Wenn es gelingt diesen zu erhöhen und mehr junge Frauen für die Branche zu gewinnen wird sich das langfristig bezahlt machen. Für dieses Jahr sowie in Zukunft werden wir weiterhin alles dafür tun, talentierte Fachkräfte zu einzustellen und zu halten, um die Überwachung unserer Wasser-Ressourcen zu gewährleisten.
OTT Ausblick
Um die Branche zu entlasten, müssen wir besser werden, was die Effizienz von Einarbeitung und Schulung angeht. Für Organisationen ist es ein großer Vorteil, Systeme, Geräte und Software, die in einem Messnetz zum Einsatz kommen, zu rationalisieren und aufeinander abzustimmen. Nur so können wir den Schaden begrenzen, den uns der Verlust eines erfahrenen Mitarbeiters zufügt. Bei OTT HydroMet geben wir unser Bestes, unsere Kunden zu unterstützen, indem wir Ressourcen und Systeme liefern, die in solchen Übergangsphasen die Arbeit erleichtern. Außerdem legen wir im neuen Jahr großes Augenmerk auf leicht zugängliches umfassendes Schulungsmaterial um Unternehmen bei der Einarbeitung, Weiterentwicklung und Gewinnung von Mitarbeitern zu entlasten.
…und noch einmal zusammengefasst
- Der Druck, Messnetze zu verdichten steigt. Es ist zu erwarten, dass Mittel für den Ausbau von Netzen und Frühwarnsystemen bereitgestellt werden, um genauere Modelle und Vorhersagen für Dürre – und Hochwasserereignisse erstellen zu können.
- Um Monitoring-Netzwerke, insbesondere Frühwarnsysteme in Entwicklungsländern zu betreiben und aufzubauen, brauchen wir die Zusammenarbeit von öffentlichem Sektor und Privatwirtschaft. Dadurch versetzen wir die lokal Verantwortlichen in die Lage, Strategien zu entwickeln, wie sich die Finanzierung sowohl von Messstellenaufbau und Ausrüstung als auch von Wartung und Schulung sicherstellen lässt, um nachhaltigen Messnetzbetrieb zu realisieren.
- Die Umstellung auf webbasierte Softwareplattformen, die eigens für Hydrologen entwickelt wurden, wird den täglichen Betrieb vereinfachen und eine nahtlose Datenverfügbarkeit innerhalb von Organisationen und darüber hinaus ermöglichen.
- Die Gewinnung und Bindung von Mitarbeitern werden auch im nächsten Jahrzehnt eine Herausforderung für Organisationen darstellen, da erfahrene Kräfte in den Ruhestand gehen. Ein Schlüssel zur Lösung des Problems ist die rechtzeitige Gewinnung junger Menschen, besonders von Frauen für die Wasserwirtschaft.
Matterhorn, Schweiz von by Gabriel Garcia Marengo auf Unsplash
Hooker River, Neuseeland von Kerensa Pickett auf Unsplash