Erneuertes Ceilometer-Messnetz: 97 Lufft CHM 8k für den Deutschen Wetterdienst

OTT HydroMet hat 97 Ceilometer des Typs Lufft CHM 8k an den Deutschen Wetterdienst für den Einsatz an internationalen Flughäfen in Deutschland geliefert. Das Auftragsvolumen beläuft sich auf rund zwei Millionen Euro. Der Zuschlag erfolgte nach einer mehrmonatigen Testphase und auf Kundenwunsch entwickelten Modifikationen.

Der Hydrologie- und Meteorologie-Spezialist OTT HydroMet rüstet den Deutschen Wetterdienst (DWD) mit 97 Ceilometern des Typs Lufft CHM 8k aus. Damit erneuert der DWD das Messnetz an 15 internationalen Flughäfen in Deutschland, um eine verlässliche Bestimmung der Wolkenuntergrenze zu garantieren.

Die Ausschreibung beinhaltete eine viermonatige Messkampagne, in der sich OTT HydroMet gegen die Mitbewerber durchgesetzt hat. Den Ausschlag gaben die verlässlichen Ergebnisse des CHM 8k unter einer Vielzahl unterschiedlicher Bedingungen, von klarem Himmel über dichten Schneefall und Nebel.

Essenzielle Messwerte

Die Höhen der Wolkenuntergrenzen seien obligatorische Angaben in den Flughafenwettermeldungen, erläutern Meteorologen des DWD. Insbesondere bei tiefer Bewölkung seien möglichst genaue Messungen erforderlich, um einen sicheren Flugbetrieb zu gewährleisten. Neben der Sicherheit habe tiefe Bewölkung auch Einfluss auf die Kapazität eines Flughafens, d.h. auf die Anzahl von Starts und Landungen pro Stunde. Genaue Höheangaben der Wolkenuntergrenzen lieferten somit einen Beitrag, die Kapazität eines Flughafens optimal zu nutzen, so die DWD-Experten.

Kundenbetreuung und Kommunikationstechnik inbegriffen

Zusätzlich zu den 97 Ceilometern hat der Hersteller OTT HydroMet passende Modems zur Datenkommunikation und spezielle Adapterrahmen geliefert. Zum Auftrag gehörten auch spezielle Schulungen mit Experten. Insgesamt beläuft sich das Auftragsvolumen auf rund zwei Millionen Euro.

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Themenseite zum Lufft CHM 8k in englischer Sprache

So funktioniert das CHM 8k

Ceilometer, also Wolkenmesser, wie das Lufft CHM 8k arbeiten nach dem Lidar-Prinzip („Light detection and ranging“, also Lichtdetektion und Entfernungsmessung). Analog zu einem Radar, das elektromagnetische Wellen im Radiofrequenzbereich aussendet und deren Rückstreuung misst, sendet ein Lidar Lichtimpulse aus. Über die Verzögerung der Rückstreuung lässt sich die Entfernung bestimmen.

Das Lufft CHM 8k arbeitet mit einer speziellen Laserdiode im Infrarotbereich und sendet 8000 Impulse pro Sekunde aus. Der empfindliche Sensor ist in der Lage, neben den Wolkenschichten bis zu acht Kilometern Höhe auch Aerosol-Strukturen mit einer Auflösung von fünf Metern, die vertikale Sichtweite sowie einen Wetterstatus (Sky Condition Index) auszugeben. Das ist der für zivilen Flugverkehr relevante Höhenbereich. Das doppelwandige Gehäuse mit automatischem Heizsystem erlaubt einen wartungsarmen, ganzjährigen Betrieb.

„Der Deutsche Wetterdienst ist eine der führenden meteorologischen Organisationen in Europa. Wir sind stolz, den DWD für diese wichtige Aufgabe mit unseren Messinstrumenten ausstatten zu dürfen. Der Austausch mit dem DWD hilft uns dabei, unsere Messgeräte noch besser zu machen und neue Innovationen zu entwickeln."

Langjährige Zusammenarbeit mit führenden Wetterdiensten

Der Auftrag reiht sich ein in die langjährige und vertrauensvolle Zusammenarbeit der OTT HydroMet GmbH und des DWD.

„Der Deutsche Wetterdienst ist eine der führenden meteorologischen Organisationen in Europa. Wir sind stolz, den DWD für diese wichtige Aufgabe mit unseren Messinstrumenten ausstatten zu dürfen. Der Austausch mit dem DWD hilft uns dabei, unsere Messgeräte noch besser zu machen und neue Innovationen zu entwickeln“, sagt Tom Bolling, Geschäftsführer der OTT HydroMet GmbH.

Die viermonatige Testphase auf dem Sendegelände des Norddeutschen Rundfunks in Hamburg brachte neue Erkenntnisse, die in die Weiterentwicklung des Lufft CHM 8k aber auch des für größere Höhen bis zu 15.000 Meter ausgelegten Lufft CHM 15k geflossen sind.

Das neue Lufft CHM 8k Ceilometer unterstützt Meteorologen bei Wetterdiensten und an Flughäfen dabei, mit höchster Zuverlässigkeit und minimalem Wartungsaufwand die richtigen Entscheidungen zu treffen. Besonders in der kritischen Höhe unter 1 km erkennt das Lufft CHM 8k präzise Wolkenuntergrenzen überall und zu jeder Jahreszeit. Der interne Datenspeicher und das optionale Batterie-Backup sichern den Zugriff auf Messdaten und den Sensor selbst unter den härtesten Bedingungen.

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