Die britische Bahngesellschaft Network Rail hat 60 neue, solarbetriebene Wetterstationen installiert, um die Eisenbahnlinie des Landes von London Euston bis Carlisle zu überwachen. Das Produkt der Wahl ist eine Lufft WS601 Wetterstation, die alle relevanten Wetterdaten einschließlich Niederschlag erfasst.
Die Wetterstationen wurden entlang der West Coast Main Line und in Teilen des Nordwestens installiert.
Network Rail schafft damit eine Datengrundlage, bei extremen Wetterereignissen schnell handeln zu können, damit Passagiere und Güter weiterhin zügig befördert werden können. Die Investition in Höhe von 1,3 Millionen Pfund ermöglicht dem Personal und den Einsatzteams den Zugriff auf Echtzeitdaten, so dass eventuelle Probleme schnell behoben werden können.
Umfassende Wetterüberwachung mit Lufft WS601
Die Wetterstationen erfassen:
- Windböen und -richtung
- Lufttemperatur
- Taupunkt
- Relative Luftfeuchtigkeit
- Windgeschwindigkeit und -richtung
- Niederschlagsmenge
Mit den gesammelten Daten wird Network Rail in Zukunft ermitteln können, welche Teile des Schienennetzes besonders anfällig für Unwetter sind.
Network Rail hofft, mithilfe der neuen Technologie Störungen durch extreme Wetterereignisse zu reduzieren. Talisa Fletcher, Network Rail Service Delivery Manager, sagte: „Unsere solarbetriebenen Wetterstationen werden uns helfen, Wettermuster besser zu verstehen. Bei stürmischem Wetter können wir unsere Einsatzteams dorthin schicken, wo sie am meisten dringendsten werden. Das wird uns helfen, Störungen zu reduzieren und die Sicherheit der Fahrgäste zu gewährleisten.“
Seit 2015 haben extreme Wetterbedingungen in der North West and Central Region von Network Rail zu Verspätungen von mehr als 400 Tagen geführt.
Schienentemperaturen von über 50 °C
Die Vorteile des Systems sind jedoch nicht auf Stürme mit starkem Wind oder Regen beschränkt. Während des ersten Sommers in Betrieb dokumentierte das Überwachungssystem Schienentemperaturen von 50 °C und mehr. Im Vergleich zu den atmosphärischen Messungen der Lufft Wetterstationen weisen die Schienen etwa 20 Grad höhere Temperaturen auf als die Umgebungsluft, berichtet Quadrant Transport. Dies kann dazu führen, dass sich die Stahlschienen über die vorgesehenen Grenzen hinaus ausdehnen, wodurch sie sich verbiegen und schließlich Verkehrsausfälle verursachen.
Langfristig werden die gesammelten Daten die Wetterexperten von Network Rail dabei unterstützen, vorherzusagen, welche Teile des Streckennetzes besonders anfällig für Unwetter sind, noch bevor diese eintreten.
Dieser Beitrag basiert auf einem Artikel, der ursprünglich im Rail Technology Magazine erschienen ist.