Am Montag, den 21. August, verdunktelte sich der Himmel über 14 US-Bundesstaaten. Im Folgenden erklären wir Ihnen die Gründe dafür und warum das ein besonderes Ereignis ist...
Was ist eine Sonnenfinsternis?
Während einer totalen Sonnenfinsternis schiebt sich der Mond genau zwischen Sonne und Erde und wirft einen großen Schatten auf einige Erdteile. Da alle drei Planeten in einer Reihe aufgestellt sind, hindert der Mond die Sonne daran, Licht auf die Erde zu senden.
Genau das ereignete sich am Montag, den 21. August 2017, in den USA. Dieses seltene Ereignis dauerte insgesamt 1,5 Stunden und war in insgesamt 14 US-Staaten zu sehen. Hierbei wanderte der große Schatten von der West- bis zur Ostküste.
Während der totalen Finsternis strahlte die Sonnen-Korona wie ein Ring um den Mond herum. In der kurzen Phase der Totalität, also bei der vollständigen Verdeckung der Sonne durch den Mond, hatte der Schatten einen Radius von ca. 100 km. So etwas ist auscchließlich während einer totalen Sonnenfinsternis wie vor 2,5 Wochen in den USA möglich. Die nächste, die genau auf den selben Erdteil trifft, findet erst in 99 Jahren statt.
Das Exploratorium und die NASA streamten das Ereignis live
Um Sonnenflecken die Sonnenfinsternis genau mitzuverfolgen, waren verschiedene Teleskope der NASA in Madras, Oregon und in Casper, Wyoming im Einsatz. Mit einem Hydrogen-Alpha-Teleskop zum Beispiel, konnte die Crew die Außenatmosphäre der Sonne untersuchen. Darüber hinaus wurde in Madras ein Lufft WS700 All-in-One Wettersensor aufgestellt, zur Messung von Temperatur, relative Feuchte, Niederschlagsintensität, Niederschlagsart, Niederschlagsmenge, Luftdruck, Windrichtung, Windgeschwindigkeit und Globalstrahlung.
Fakt 1: Das Wetter verändert sich während der Sonnenfinsternis spürbar
Der Lufft Wettersensor WS700 hielt fest, dass es kurz vor der Sonnenfinsternis etwas bewölkter und windiger wurde. Die Temperatur sank um ca. 4 °C (39.2 °F) aufgrund des Lichtverlusts. Die Globalstrahlung änderte sich signifikant mit dem Beginn der Sonnenfinsternis – deutlich erkennbar in den Diagrammen. Die Dunkelheit war vergleichbar mit der Zeit kurz vor Sonnenuntergang. Insgesamt wechselte das Tageslicht in einen dämmerungsähnlichen Zustand. Die Form des Mondschattens war auf dem Boden sehr gut zu erkennen; sehr feine Formen wurden sichtbar. Projiziert jemand während eines solchen Vorgangs das Sonnenlicht mithilfe einer löchrigen Platte auf eine Leinwand, nehmen alle Schatten die gleiche Form wie die der vorangehenden Sonnenfinsternis an.
Fakt 2: Sonnenfinsternisse treten nicht jeden Monat auf, auch wenn der Mond scheinbar immer die gleiche Umlaufbahn hat
Die Umlaufbahn des Mondes ist relativ zur Umlaufbahn der Erde um die Sonne geneigt, wie ein Gyroskop, so dass der Mond oft unter oder über der Erde vorbeiwandert. In solchen Fällen kommt er der Linie zwischen Sonne und der Erde nicht in die Quere. Das geschieht nur zweimal pro Jahr. Das folgende Video veranschaulicht dieses Phänomen (auf Englisch):
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Fakt 3: Die Sonne ist 400 mal größer als der Mond und wird dennoch komplett von ihm verdeckt
Je näher ein Gegenstand ist, desto größer erscheint er und umgekehrt. Die Sonne ist etwa 400 mal größer als der Mond, aber der Mond ist der Erde ca. 400 Mal näher. Somit erscheinen die beiden Himmelskörper gleich groß.
Aufgrund der verschiedenen Umlaufbahnen, kommt es zu unterschiedlichen Sonnenfinsternis-Arten: Bedeckt der Mond die Sonne nur teilweise, handelt es sich um eine partielle Sonnenfinsternis. Von einer ringförmigen Sonnenfinsternis ist die Rede, wenn sich der Mond zwar komplett vor die Sonne schiebt, er diese aber aufgrund der großen Entfernung nicht komplett überdecken kann. Nur bei einer totalen Sonnenfinsternis ist alles perfekt aufeinander abgestimmt, so dass die Sonne für wenige Mintuen komplett verschwindet und nur noch ihre Korona übrig bleibt.
Fakt 4: Während einer Sonnenfinsternis können Sie in die Zukunft blicken
Obwohl sich die letzte totale Sonnenfinsternis gegen Mittag ereignete, wurden während der Phase der Totalität Sterne sichtbar – wie bei Nacht. Was dann am Himmel zu beobachten ist, war aber kein normales Sternbild, sondern eines, das erst in mehreren Monaten zu sehen sein wird. Am 21. August entsprach es einem Sternbild, das uns erst wieder im Februar 2018 erscheinen wird.
Fakt 5: Sonnenflecken sind magnetische Felder, die den Fluss des kosmischen Materials verändern
Obwohl die Sonne 149.600.000 km von der Erde entfernt ist, können geomagnetische Sonnen-Stürme unser Magnetfeld beeinflussen. Dies kann sogar so weit führen, dass es Störungen bei der Flugzeug- oder Satellitenkommunikation oder in Stromnetzen kommt.
Die geo-magnetischen Stürme, auch als Protuberanzen bezeichnet, sind meist viel größer als die Erde. Sie bestehen aus einer heißen kreisförmigen Schleife, bei der Gase aus tieferen Sonnenschichten nach oben befördert werden, wie z.B. 11.000 °C heißes Helium. Die Bewegungen sind auf solar-magnetische Aktivitäten zurückzuführen. Während der Sonnenfinsternis werden sie in Form von Sonnenflecken sichtbar.
Fakt 6: Sonnenfinsternisse sterben irgendwann aus
Da sich der Mond langsam immer weiter von der Erde distanziert, werden Sonnenfinsternisse in rund 400 Millionen Jahren nicht mehr möglich sein. Dann werden sie nur noch eine magische Erinnerung sein…
Erfahren Sie mehr über dieses atemberaubende Ereignis im Video des Exploratoriums in Zusammenarbeit mit der NASA:
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Erfahren Sie mehr über den WS700 und andere kompakte Wettersensoren von Lufft: