Die Messboje im Ammersee

Vor gut einem Jahr lieferte unser Partner OTT Hydromet, Kempten in Zusammenarbeit mit dem Wasserwirtschaftsamt Weilheim eine Klima- und Wassertemperaturmessboje an das Bayerische Landesamt für Umwelt. Am dritten Juli wurde diese nun feierlich freigeschaltet. Wie so eine Boje ausgestattet ist, was sie aufzeichnet und wie sie installiert wird, finden Sie nun hier im Blogeintrag…

Boje

Photo-Credit: LfU Bayern

Vor gut einem Jahr lieferte unser Partner OTT Hydromet, Kempten in Zusammenarbeit mit dem Wasserwirtschaftsamt Weilheim eine Klima- und Wassertemperaturmessboje an das Bayerische Landesamt für Umwelt (LfU). Am dritten Juli 2014 wurde diese nun feierlich freigeschaltet. Parallel hierzu ging ein diesbezüglicher Webauftritt live, der sehr anschaulich mithilfe eines Videos über die Ammersee-Boje berichtet (www.lfu.bayern.de). Die an drei Halteseilen verankerte Installation dient zur Aufzeichnung von Temperaturen in der Wassertiefe sowie von Wetterdaten überhalb der Wasseroberflache mithilfe einer WS501-UMB von Lufft. Sie kann zuverlässig Luftdruck, Lufttemperatur, Globalstrahlung, relative Luftfeuchte sowie die Windrichtung und Windgeschwindigkeit messen. Die komplette Einheit verbraucht so wenig Energie, dass sie mithilfe von Solarpanelen, die seitlich an der Boje angebracht sind, versorgt werden können. Unter dem Körper befindet sich eine 80 Meter lange Messkette, die mit 16 Temperatursensoren ausgestattet ist und somit fast alle Tiefenbereiche abdeckt. Diese ist genau auf dem tiefsten Punkt (81 Meter) im Ammersee platziert, der sich zwischen Hersching und Riederrau befindet. Im Bojeninneren steckt ein Datensammler und ein Mobilfunkgerät, das die Daten alle 15 Minuten an den Server des LfU übermittelt.

Die Installation war eine Herausforderung, da die Positionierung genau und in einer sehr tiefen Stelle im See stattfinden musste. Zunächst wurden drei Halteseile befestigt und mithilfe eines Gewichts, das mit einem Schwimmkörper verbunden war, in den See abgelassen. Der Schwimmkörper verhinderte, dass das Gewicht den Seeboden berührt, so dass das Seil von einem Taucher mit einem Navigationsgerät in die exakte Position verlagert werden konnte, nachdem der Schwimmkörper durch kleinere Exemplare ausgetauscht wurde. Danach wurde das Gewicht auf dem Boden abgesetzt und dadurch fixiert. Dies wurde zweimal wiederholt. Dann entfernte die Crew die kleinen Schwimmkörper und verband die Messboje schließlich mit den Halteseilen. Im letzten Schritt ließen sie die an ein Gewicht befestigte Messkette mit den Temperatursensoren vorsichtig in die Wassertiefe gleiten.

Seit der Freischaltung läuft die kontinuierliche Messung reibungslos. Dabei stellen die Wassertemperaturen den wichtigsten Parameter dar, um auf die Lebensbedingungen der Seeökosysteme zu schließen. Normalerweise kommt es beispielsweise im Sommer zu einem Wechsel zwischen durchmischten und geschichteten Temperaturzonen, die durch sogenannte Sprungschichten getrennt sind. Im Frühjahr sowie Herbst gibt es gut gemischte Verhältnisse, die leicht durch die Winde an der Oberfläche beeinflusst werden. Die Erhöhung der Lufttemperatur im Zuge des Klimawandels führt dazu, dass sich auch die Wassertemperaturen anpassen und somit wiederum die Lebensbedingungen in Seen verändern. Wie sich dies genau auswirkt, soll nun mitihlfe der neuartigen und noch nicht langzeiterprobten Messboje erkundet werden. Alle ermittelten Temperatur- sowie der WS501-UMB-Daten innerhalb der letzten fünf Tage werden auf der Homepage des Landesamts für Umwelt in Bayern zur Verfügung gestellt.

Weitere Informationen unter www.lfu.bayern.de/wasser/ammerseeboje

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